Vom Versuch den Bodenschneidgipfel zu erreichen…

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Nach meiner ersten Tour dieses Jahr Anfang April (Brecherspitz-Tour) war ich leider einige Zeit gesundheitlich außer Gefecht gesetzt. Letzte Woche musste ich dann auch noch einmal passen, da die Schneefälle der Tage davor zu einer Schneelage in den Bergen geführt hatten, die mich davon Abstand halten ließen.

Jetzt sollte es aber wieder sein: Für den Anfang der Saison habe ich mir ein paar kürzere Touren herausgesucht und so sollte es diesmal vom Spitzingsee zum Bodenschneid gehen. (Anfahrt von mir zuhause ca. 2 Stunden). In den letzten Tagen hatte ich immer mal wieder versucht über Webcams die Schneelage zu erkunden und nachdem was ich sehen konnte, dachte ich, dass es zumindest einen Versuch wert wäre.

Laut Wetterbericht war es angeraten direkt am Samstag in der Früh loszuziehen. Also den Wecker gestellt, so dass ich bereits um 7 Uhr in der Früh losfahren konnte. Daheim war alles in Nebel gehüllt, und ich hoffte darauf, dass sich der Wetterbericht bewahrheitete und sich die Sonne durchsetzen konnte. Und wo war es dann auch: bereits nach 15 Minuten Fahrzeit fuhr ich im schönsten Sonnenschein.

Diesmal parkte ich nicht oben am Spitzingsattel, sondern fuhr noch ein Stückchen weiter. Unmittelbar oben am Sattel führt rechts der Stümpflingweg ab. Eine ziemlich schmale unscheinbare Straße, die aber am Ende zu einem großen (und kostenfreien) Parkplatz führt. Der Parkplatz war nahezu leer, was mich hoffen ließ, dass ich nicht mit all zu vielen „Mitwanderern“ zu rechnen hatte.

Was mich allerdings zweifeln ließ, ob ich mich richtig entschieden hatte, war, dass am Fahrzeug neben mir sich zwei Skitourengeher gerade fertig machten. Hatte ich die Schneesitutation doch so falsch eingeschätzt?

Firstgraben am Parkplatz Kurvenlift-Stüberl

Naja, egal, jetzt war ich schon mal da, da kann ich auch mal schauen wie weit es geht. Rucksack gepackt, die schweren Wanderstiefel erst einmal in den Rucksack und die leichteren Trekking-Schuhe angezogen, denn anfangs geht es ja einen asphaltierten Weg zur Unteren Firstalm. Noch schnell ein Foto vom Bach direkt am Parkplatz, der aufgrund der Schneeschmelze gut Wasser führte. Die Tourengeher schlugen auch direkt eine anderen Weg ein, so dass ich hoffte, dass auf meinem Weg vielleicht doch nicht soo viel Schnee liegen würde.

Krettenburg und Obere Firstalm
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Der Katzerweg zur Unteren Firstalm war dann auch völlig schneefrei. Links und Rechts des Weges viele Schlüsselblumen, denen man aber ansah, dass der Schnee der letzten Woche ihnen nicht gut getan hatte. Auf halben Weg wurde dann der asphaltierte Weg zur Schotterpiste, aber immer noch schneefrei.

Schlüsselblumen

Nach rund 30 Minuten erreichte ich trotz einiger kurzer Fotostopps, bereits die Untere Firstalm (der Wegweiser am Parkplatz sprach von einer 3/4 Stunde). Von hier führen 2 Wege zum Bodenschneid. Mein Plan war es über den Suttenstein zum Bodenschneid und dann zurück über Bodenschneidhaus, Freudenreichalm und Obere Firstalm zu gehen.

Vor mir lag jetzt aber ein Schneefeld bis zum Suttenstein, also wechselte ich die Schuhe.

wegweiser-untere-firstalm
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Der Weg war durch etliche Spuren recht gut zu erkennen. Anfangs war der Schnee nur Knöcheltief und gelegentlich hielt sogar die Schneedecke, so dass ich fast gar nicht einsank. Aber je weiter ich kam, desto häufiger gab die oberste Schicht des Schnees nach und ich sank an einigen Stellen fast knietief ein. Da aber der Weg vom Suttenstein weiterführend schneefrei aussah, kämpfte ich mich weiter vor. Und nach weiteren 30 Minuten erreichte ich den Suttenstein.

Blick zurück über den Nordhang auf die Untere Frstalm

Der steinige und von Wurzelwerk durchzogene Weg führte nun sehr steil, aber frei von Schnee geradewegs weiter nach oben. Aber bereits nach wenigen Minuten musste ich mich schon wieder durch z.T. tiefen Schnee kämpfen. Nach weiteren 20 Minuten stetigem steilen Bergaufs und immer tiefer werdenden Schnee (an einer Stelle sank ich bis weit über das Knie ein) spürte ich langsam, wie das Stapfen durch den Schnee weiter an meinen Kräften zehrte. Kein Ende des Schnees in Sicht und wohl noch ca. 1 km bis zum Bodenschneidgipfel, sowie die Tatsache, dass auch meine Bergstiefel inzwischen gegen den Schnee aufgegeben hatten und meine Füße inzwischen quietschnass waren, bewogen mich umzukehren nicht, dass mich meine Kräfte sonst auf dem Rückweg verlassen… zuvor aber noch ein paar Aufnahmen von der atemberaubenden Sicht:

Blick auf dei Firstalmen mit Brecherspitz

Der Weg zurück gestaltete sich recht problemlos, wo möglich lief ich einfach in meinen eigenen Fußstapfen zurück. Am Suttenstein machte ich dann noch eine kurze Rast und genoss die Aussicht ins Suttental. Von Südwesten konnte ich bereits das für den späteren Tag angekündigte schlechtere Wetter heranziehen sehen und auch der Wind aus dieser Richtung frischte merklich auf.

Risserkogel, Blankenstein und Rauhenberg
Blick vom Suttenstein auf Risserkogel, Blankenstein und Rauhenberg

Der Weg bergab durch den Schnee im Nordhang zur Unteren Firstalm ging auch deutlich schneller als der Weg hinauf, so dass ich bereits nach rund 15 Minuten wieder an der Unteren Firstalm war. Auf dem letzten Stück von der Unteren Firstalm zurück zum Parkplatz kamen mir nun Heerscharen von Wanderern und Spaziergängern entgegen, die wohl alle „nur“ den Firstalmen-Rundweg gehen wollten.

Marterl
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Auch wenn ich den Bodenschneidgipfel nicht erreicht habe, so war es doch für mich eine sehr schöne und lohnenswerte Tour. Und beim nächsten Mal (sicherlich noch dieses Jahr) werde ich auch die Tour so beenden können wie geplant.

Was ich mir aber jetzt auf jeden Fall besorgen werde: Gamaschen, Schneeschuhe, große Teller für meine Wanderstöcke und eine bessere Imprägnierung für meine Wanderstiefel…

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